Bild des Monats Mai 2008
Das über vier Jahrzehnte in Hamburg vorherrschende
Schnellbus-“Babyrosa“ kehrt in diesem Monat in das Hamburger Straßenbild
zurück, allerdings nicht in den Linienverkehr, sondern nur auf Sonderfahrten.
Mit tatkräftiger Unterstützung der beiden HOV-Mitglieder Hamburger
Hochbahn AG und Fahrzeugwerkstätten Falkenried GmbH wird der ehemalige
HOCHBAHN-Schnellbus 6416, Daimler-Benz O 305,
Baujahr 1984 für den Fahrgastbetrieb wieder zugelassen. Eine erste Bewährungsprobe
hat der Schnellbus anlässlich der 20. Vorstandstagung der „Arbeitsgemeinschaft
Historischer Nahverkehr (AHN)“ zu bestehen, die vom 15. bis 18. Mai 2008 in der
Hansestadt stattfindet. Für den Transport der rund 100 Teilnehmer werden der
Wagen 6416 und weitere historische Omnibusse eingesetzt. Auch andere
historische Verkehrsmittel aus dem U- und S-Bahn- sowie Schiffsbereich wird man
in diesen Tagen vermehrt in Hamburg sehen können.
Auf dem Foto sieht man den Wagen 6416 am 16. August 1987 an der Einmündung
Lokstedter Grenzstraße und Gazellenkamp stehen. An diesem Tag war er
ausnahmsweise auf der Stadtbuslinie 181 in Einsatz, die auch heute noch an
dieser Stelle verkehrt. Während der östliche Endpunkt U/S Sternschanze auch
heute noch besteht, wurde die Linie 181 mittlerweile vom Niendorfer Gehege in
das Eidelstedter Zentrum verlängert.
Die HOCHBAHN beschaffte 1984 letztmalig Omnibusse vom Typ DB O 305.
Dieser auf der Basis des VÖV-Standardlinienbusses I Ende der 1960er Jahre
entwickelte Omnibus war in Westdeutschland sehr verbreitet, nach der Wende
1989/90 gelangte dieser Typ als Gebrauchtfahrzeug auch an verschiedene
ostdeutsche Verkehrsbetriebe. Allein die HOCHBAHN beschaffte zwischen 1969 und
1984 rund 2.200 Fahrzeuge dieses Typs in 14 Lieferserien. Zunächst nur in
Stadt- und Schnellbusausführung, kamen ab 1979 auch Gelenkbusse mit der von den
Fahrzeugwerkstätten Falkenried GmbH entwickelten Knickwinkelsteuerung hinzu.
Der Wagen 6416 stellt den Abschluss dieses technisch immer weiterentwickelten
Omnibustyps dar. Der HOV hat noch drei weitere DB O 305 aus früheren
Lieferserien in seinem Bestand.
Foto: Lutz Achilles / HOV