Bild des Monats Februar 2009

 

 

Erneut ein winterliches Foto vom Hamburger Nahverkehr.

 

 Am 04.02.1980 verlässt der Stadtbus 2029 der HHA auf der Linie 214 die Haltestelle U Lattenkamp. Diese Linie wurde am 26.09.1971 eingerichtet, um eine neue Querverbindung von Niendorf Markt über Groß Borstel nach U Lattenkamp herzustellen. Mitten in einer Fahrplanperiode erfolgte am 24.02.1974 aufgrund „höherer Anweisung“ die Verlängerung nach Niendorf (Nord). Ab 26.05.1974 kam noch die Verlängerung von U Lattenkamp über Eppendorf  bis U Klosterstern hinzu, um so die bestehende Linie 114 auf diesem Abschnitt zu verstärken. Der Entschluss des HVV – Fahrgastwünschen entsprechend - mehrere Buslinien zusammenzulegen, um so neue, leistungsfähige Querverbindungen im Oberflächenverkehr zum Normaltarif zu schaffen bedeutete das Aus für die Linie 214. Sie ging zum 26.09.1993 in Teilen in der neuen Linie 213 (heute Metrobus 23) auf, die Niendorf über Lufthansa-Werft, Alsterdorf, Barmbek und Wandsbek mit Billstedt verbindet.

                                                         

Der Wagen 2029 gehörte zur 1979 beschafften 10. Serie von 80 Stadtomnibussen (Wagen 2001 – 2080) vom bewährten Typ Daimler Benz O 305. Weil die HHA in den 1970er Jahren mehrfach mehr als 100 Wagen in einem Beschaffungsjahr erhielt, konnte bei diesen Bussen – zur Erkennung des Lieferjahres - die „9“ als zweite Ziffer in der Wagennummer keine Verwendung finden, weil die 19er-Wagennummergruppe bereits von den 1977 beschafften Bussen belegt war.  Die ersten fünf Busse dieser Serie erhielten versuchsweise für kurze Zeit an der Vorderachse Lenkrollen montiert, um anlässlich der 1979 erstmals in Hamburg ausgerichteten Internationalen Verkehrsausstellung den mechanisch geführten Spurbusbetrieb auf einer kleinen Demonstrationsanlage auf dem Messegelände vorzuführen. Eine weitere Neuerung war, dass bei diesen Stadtomnibussen anstelle der sonst üblichen pflegeleichten Kunstledersitze erstmals Stoffbezüge Verwendung fanden. Wie sich später zeigte, erwiesen sich diese in lindgrün gehaltenen Sitzbezüge als sehr anfällig für Verschmutzungen.

 

Der Wagen trägt nicht die traditionellen Wagenfarben feuerrot – altrosaweiss, sondern eine auffällige Ganzflächenwerbung. Diese „Popwerbung“ fand man an Oberflächenverkehrsmitteln in Hamburg erstmals 1971. Der Schwerpunkt dieser Werbeform lag zunächst eindeutig bei der Straßenbahn. Erst nach deren Stilllegung 1978 erlebte diese Werbeform einen Boom auch bei den Omnibussen. Bis heute beleben diese bunten Fahrzeuge das Stadtbild. Während diese Busse früher noch von Malern aufwendig und mit viel Geschick bemalt wurden, findet man heute fast ausschließlich noch mit bedruckten Folien beklebte Fahrzeuge. Hierdurch lassen sich auch komplizierte Motive relativ kostengünstig darstellen. 

                                            

Im Hintergrund sieht man auf dem Bahndamm die U-Bahnhaltestelle Lattenkamp liegen. Damals konnten die Fahrgäste die Haltestelle nur an der südlichen Stirnseite durch einen Treppenabgang zur Meenkwiese verlassen. Die Wege zu den in der Bebelallee und am Lattenkamp haltenden Bussen waren entsprechend lang. Zwischen 1980 und 1982 wurde die Haltestelle grundlegend umgebaut und umfassend modernisiert. Der danach zentral in der Mitte der Haltestelle angeordnete Ausgang mit Rolltreppe und Fahrstuhl erlaubt seitdem kurze Wege von und zu den Bussen.

                                            

Wer weitere Winterbilder sehen möchte, der kann diese im „Fotoalbum“ unter „Winter in Hamburg“ finden.

 

Text: Lutz Achilles / HOV

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