Bild des Monats Oktober 2014

 

 

1839 – 2014: 175 Jahre Stadtverkehr in Hamburg

 

Am 31.0ktober dieses Jahres gibt es in Hamburg seit 175 Jahren ein Nahverkehrsangebot für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt. Ein Grund zum Feiern und Gedenken? Wir vom HOV sagen ja, allerdings stehen wir damit anscheinend alleine, denn die Marketingabteilungen der Verkehrsunternehmen im HVV lassen dieses Jubiläum verstreichen und verzichten damit darauf, öffentlichkeitswirksam für die heutige Leistungsfähigkeit des ÖPNV und die anstehenden Veränderungen zu werben. Anders vor 25 Jahren, als sich zum 150-jährigen Jubiläum ein großer Fahrzeugkorso durch die Hamburger Innenstadt bewegteund viele Zuschauer in den Bann zog. Der 2012 zum hundertjährigen Jubiläum der Hamburger U-Bahn am 3.Oktober 2012 durchgeführte U-Bahnkorso brachte an die 10.000 Besucher.

 

Aber es bedarf des persönlichen Engagements Einzelner, um in Hamburg solche Veranstaltungen durchzuführen. Mit unserem Bild des Monats erinnern wir an den vom HVV veranstalteten großen Umzug durch die Hamburger Innenstadt am 7. Oktober 1989 anlässlich „150 Jahre Stadtverkehr“, der ohne Einsatz des umtriebigen Erich Staisch nicht möglich gewesen wäre.

 

Am Sievekingplatz trifft der Wagen 6799, Magirus-Deutz Saturn II, Baujahr 1959 vom HOV am Veranstaltungstag auf den PVG-Bus 0455 (Daimler-Benz O 405, Baujahr 1989)

Es gelang, einen Bogen von den Anfängen des ÖPNV bis zum noch in der Erprobung stehenden Niederflurbus zu schlagen. Da Hamburg elf Jahre zuvor die Straßenbahn aufgrund politischer Vorgaben abgeschafft hatte, war die Möglichkeit,Exponate des über viele Jahrzehnte in Hamburg prägenden Verkehrsmittels zu zeigen, stark begrenzt. Stellvertretend für den facettenreichen Wagenpark der Hamburger Straßenbahn diente der 1952 bei Falkenried gebaute V6-Triebwagen 3642. Bis Ende 1985 im Bestand des HOV, dann wieder zurück an die HOCHBAHN, seit August 2014 im heutigen Baumarkt „BAUHAUS“ am Standort des ehemaligen Straßenbahnbetriebshofs Nedderfeld in Lokstedt stehend, befand er sich damals in einem sehr guten Zustand. Leider hat später die langjährige Freiaufstellung auf dem Gelände der U-Bahn-Hauptwerkstatt Barmbek ohne schützendes Dach den Zustand des Wagens stetig verschlechtert.

 

 Der HOV war 1989 mit fünf ehemaligen HHA-Bussen aus seinem Bestand vertreten und konnte den Hamburgern so Verkehrsgeschichte der 50er- bis 70er-Jahre vermitteln:

 

6799Erster Stadtbustyp mit Luftfederung (Magirus-Deutz Saturn II, Baujahr 1959);

 

6499Erster Stadtbustyp mit Doppeleinstieg (Büssing Präfekt 13 D, Baujahr 1965);

 

6500Kleinbus (Daimler Benz / Ernst Auwärter O 319 D, Baujahr 1965);

 

5103Standardlinien-Schnellbus (Magirus-Deutz 170 S 10H, Baujahr 1971);

 

1983Nullserie des Standardlinienbusses II (Daimler-Benz / FFG S 80, Baujahr 1979).

       

Hinzukamen noch Busse derVerbundpartner und Gastbusse:  

         

          VHH 6406 Fernlinienbus mit Unterflurmotor (Büssing Präsident 14, Baujahr 1964),

         

          HHA 2675 Standardlinienbus II (Mercedes-Benz O 405, Automatik, Baujahr 1986),

 

          VHH 8906 Standardlinienbus II (Mercedes-Benz O 405, Schaltung, Baujahr 1989),

 

          PVG 0455 Standardlinienbus II (Mercedes-Benz O 405, Automatik, Baujahr 1989),

 

          KVG 584 Überlandbus (Kässbohrer Setra S 215 UL, Schaltung, Baujahr 1989),

 

          SL 141 aus Lübeck (Daimler-Benz O 317, Baujahr 1959) und Autokraft aus Kiel ein Setra, sowie

          ein Nachbau aus 1989 eines MAN-Busses von 1903 und ein Mercedes-Benz O 405 N in Niederflurausführung.

 

 Zusammen mit weiteren Fremdfahrzeugen gelang es so den Hamburgern einen langgestrecktenUmzug anzubieten, der vom Gänsemarkt über Jungfernstieg und Mönckebergstraße zum Deichtorplatz führte. Die Veranstaltung fand an einem langen (verkaufsoffenen) Sonnabend statt, so dass zahlreiche Passanten die Umzugsstrecke säumen konnten.

 

 

 

Ein Sonderpostamt in der Mönckebergstraße im Stadtbus HHA 2411 und eine Ausstellung im HEW-Kundenzentrum rundeten das Jubiläum ab.

 

 Eine Änderung der Fahrzeug-Zulassungsverordnung wird ab 2015 dem HOV eine Teilnahme an solchen Veranstaltungen wohl unmöglich machen. Dazu mehr am Ende dieses Beitrags.

 

 Aber wir wollen die Gelegenheit nutzen, einige Eckdaten aus der Hamburgischen Nahverkehrsgeschichte aufzulisten. Diese Übersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit: 

 

1839

Am 31.10.1839 beginnt der Linienverkehr mit Pferdeomnibussen zwischen Hamburg und Altona, zunächst mit einem 30-Minuten-Takt. Schon nach kurzer Zeit kommt es zunächst zu einer Taktverdichtung und dann zur Eröffnung weiterer Omnibuslinien.

1842

05.05.: Eröffnung der Eisenbahnstrecke Hamburg – Bergedorf

1859

15.06.: Linienverkehr auf der Alster, zunächst mit einem Dampfer, der „Alina“. Im Laufe der nächsten Jahrzehnte entsteht ein dichtes Netz an Schifffahrtslinien.

1866

16.07.:  Verbindungsbahn Hamburg- Altona in Betrieb

16.08.:Erste Pferdebahn in Hamburg zwischen Rathausmarkt und Wandsbek. Ein Verkehrsmittel, das bald in weiten Teilen Hamburgs und den Nachbarstädten anzutreffen ist.

1867

19.05.: Eisenbahn Altona – Blankenese eröffnet

1879

08.09.: Dampfbetrieb auf der Pferdebahnlinie Hamburg – Wandsbek; erste Versuche ab Dezember 1873.

1880

01.12.: Gründung der Straßen-Eisenbahn-Gesellschaft (SEG)

1883

02.12.: Eisenbahn Blankenese – Wedel eröffnet

1884

01.09.: Eröffnung der Eisenbahn Altona – Kaltenkirchen

1886

01.06.: Ermäßigter Stadttarif auf der Verbindungsbahn Hamburg - Altona

1888

08.08.: Gründung der HADAG

1894

05.03.: Erste elektrische Straßenbahn in Hamburg (Ringbahn um die innere Stadt). Die schnelle Umrüstung der Pferdebahnstrecken auf elektrischen Betrieb beginnt. Die Straßenbahn wird über Jahrzehnte als leistungsfähiges Verkehrsmittel die Entwicklung der Stadt mit prägen.  

1896

15.07.: Eisenbahn Elmshorn – Barmstedt eröffnet.

1899

26.08.: Die Stadt Altona eröffnet die als Straßenbahn betriebene Elektrische Bahn Altona – Blankenese (EBAB).

 

 

 

Fünf Busse und eine Straßenbahn auf dem Heiligengeistfeld. 

 

1904

01.10.: Elektrische Kleinbahn Altrahlstedt – Volksdorf.

1906

07.10.: Baubeginn der Hochbahn (U-Bahn).

05.12.: Stadt- und Vorortbahn Blankenese – Ohlsdorf – zunächst noch mit Dampfbetrieb – eröffnet. Elektrischer Betrieb ab 29.01.1908.

20.12.: Eisenbahn Bergedorf-Süd – Geesthacht (BGE) eröffnet.

1907

09.06.: Eisenbahn Elmshorn- Barmstedt über Ulzburg bis Oldesloe verlängert.

1911

27.05.: Gründung der Hamburger Hochbahn AG (HHA)

1912

15.02.: Eröffnung der ersten Hochbahn-Teilstrecke Rathausmarkt – Barmbek. Ab 29.06.1912 ist die Ringstrecke vollständig in Betrieb. Zwischen 1913 und 1915 folgen noch die Zweiglinien nach Eimsbüttel, Ohlsdorf und Rothenburgsort.

1916

01.08.: Eisenbahn Altona – Kaltenkirchen bis Neumünster-Süd verlängert.

1918

05.01.: Staatsbahnstrecke Ohlsdorf – Ochsenzoll (Langenhorner Bahn) provisorisch mit Dampfbetrieb eröffnet. Ab 1921 elektrischer Betrieb.

15.01.: Alstertalbahn Ohlsdorf – Poppenbüttel provisorisch mit Benzoltriebwagen eröffnet.

11.07.: Rückwirkend zum 01.01.1918 wird die SEG auf die HHA verschmolzen. Die HHA übernimmt den Straßenbahnbetrieb der SEG.

12.09.: Staatsbahnstrecke Barmbek – Volksdorf (Walddörferbahn) provisorisch mit Dampfbetrieb eröffnet. Ab 1920 elektrischer Betrieb, bis 1925 folgen die Strecken nach Großhansdorf und Ohlstedt.

1919

01.04.: Die HHA übernimmt die Alsterschifffahrt.

1920

17.12.: Abschaffung der zweiten Wagenklasse bei der Hochbahn.

1921

09.01.: Straßenbahnbetrieb Altona – Blankenese eingestellt.

05.12.: Erste (Kraft-)Omnibuslinie der HHA (Schlump – Landwehr) eröffnet.

1922

27.12.: Pferdebahnbetrieb eingestellt (Letzte Strecke: Wandsbek – Marienthal).

1923

01.01.: Nach Ablauf der Konzession der Hamburg-Altonaer Centralbahn übernimmt die HHA deren Strecken und Wagenpark.

1925

01.02.: Nach Eröffnung der U-Bahnstrecke Volksdorf – Ohlstedt beschränkt sich der Personenverkehr der Kleinbahn Altrahlstedt – Wohldorf nur noch auf den Abschnitt Ohlstedt- Wohldorf. Der Personenverkehr zwischen Altrahlstedt und Volksdorf endete bereits 1923. Der Güterverkehr bestand noch bis 1934.

 

 

Begegnung: VHH 6406 (Büssing Präsident 14, Baujahr 1964) neben HOV 6499 (Büssing Präfekt 13 D, Baujahr 1965) in der Caffamacherreihe.

 

1926

04.10.: Stadtverkehr in Bergedorf mit Omnibussen der BGE.

28.12.: Hanseatische Verkehrsgenossenschaft Preuß & Co KG (HVG) in Harburg gegründet, 1930 durch die HHA übernommen.

1928

18.05.: Straßenbahnlinie zum Flughafen eröffnet.

Tarifgemeinschaft HHA – HADAG

Die Südstormarnsche Kreisbahn nimmt den Busbetrieb auf.

1929

02.06.: „Kell-Jung-Linie“ bis Stephansplatz in Betrieb.

1931

25.03.: Haltestelle Jungfernstieg zunächst provisorisch in Betrieb, ab 28.04.1934 fertig.

1934

S-Bahn-Symbol eingeführt.

1937

01.04.: Groß-Hamburg-Gesetz

01.05.: Hamburger Verkehrsmittel-Werbung GmbH gegründet

18.10.: Die 1925 von der Stadt Altona gegründete Verkehrs-AG Altona (VAGA) wird durch die HHA übernommen. Damit endet ein jahrelanger Konkurrenzkampf zwischen Bus (VAGA)und Straßenbahn(HHA) auf Altonaer Stadtgebiet.

1939

28.08.: Alsterschifffahrt eingestellt, betriebliche Einschränkungen bei den anderen Verkehrsmitteln (Kriegsausbruch am 01.09.1939)

01.10.: Erster Gleichstrom-S-Bahn-Zug (ET 171), ab 22.04.1940 erste Einsätze im Fahrgastbetrieb

1942

07.12.: HHA-Omnibusse fahren mit Stadtgas (bis 28.09.1951).

1943

Juli/August: Die Luftangriffe des Unternehmens „Gomorrha“ führen zu schweren Zerstörungen im Stadtgebiet und an den Verkehrsanlagen. Der unermüdliche Einsatz der Mitarbeiter aus den Verkehrsbetrieben, aber auch von Zwangsarbeitern und KZ-Häftlingen erlaubt während des Krieges die Instandsetzung vieler Verkehrsanlagen, um so ein – wenn auch reduziertes - Verkehrsangebot für die Bevölkerung sicherzustellen.

1945

03.05.: Hamburg durch britische Truppen besetzt, Verkehr ruht. Ab 05.05. bzw. 14.05.1945 fahren die S-Bahn und Hochbahn, sowie die Straßenbahn wieder. Es gelten betriebliche Einschränkungen.

1946

25.11.: Wiederbeginn der Alsterschifffahrt zwischen Jungfernstieg und Winterhude als Symbol des Friedens. Schiffe verkehren zunächst im Tarnanstrich.

1948

16.05.: Unter Verwendung von altbrauchbarem Material aus stillgelegten Strecken gelingt es, die Straßenbahnlinie 9 von Barmbek nach Bramfeld zu verlängern.

20.06.: Währungsreform

1949

28.04.: Aufbauend auf Planungen vor Beginn des II. Weltkriegs wird in Harburg der O-Bus-Betrieb eröffnet, aber schon am 19.01.1958 wieder auf Dieselbusbetrieb umgestellt.

1950

14.05.: Gleichstrombetrieb auf der S-Bahnstrecke Blankenese – Sülldorf; ab 20.05.1954 bis Wedel.  

1953

17.05.: Betriebsaufnahme der Alster-Nord-Bahn (ANB), heute A2, zunächst mit Akkutriebwagen (im Einsatz bis 31.08.1967).

1954

07.04.: Durch Zusammenschluss von BGE und den Verkehrsbetrieben des Kreises Stormarn entsteht die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein AG (VHH).

1955

Wiederaufnahme des Schnellbahnbaus in Hamburg. Verlängerung der Strecke von Jungfernstieg zum Hauptbahnhof. Es folgen die Strecken nach Wandsbek (1963), Billstedt (1969) und die Durchmesserlinie Schlump – Berliner Tor (1973).

22.05.: Ende des Mischbetriebs auf der S-Bahn von Wechselstrom / Gleichstrom.

30.10.: Erste Schnellbuslinie (Linie 36) eröffnet.

1958

09.06:: Erste Citybuslinie in Betrieb (bis 31.12.1959).

1959

04.10.: ElektrischerS-Bahn-Betrieb zwischen Hauptbahnhof und Bergedorf aufgenommen (Berliner Tor – Bergedorf als Inselbetrieb seit 01.06.1958).

1961

29.01.: „Walddörfer-Straßenbahn“ (Ohlstedt – Wohldorf) eingestellt und durch die Buslinie 76 ersetzt. Der Versuch, mit Hilfe der Bundeswehr eine Museumsstraßenbahn zwischen Ohlstedt und Wohldorf einzurichten, scheitert 1965 endgültig an der Politik.

1962

28.10.: Umsteigeanlage U-Bahn / Bus Wandsbek-Markt in Betrieb.

 

 

 

 

Begegnung: HOV 6799 (Magirus-Deutz Saturn II) neben Lübeck 141 (DB O 317) – beide Baujahr 1959 - im Valentinskamp.  

 

1964

20.01.: Raucherabteile in den Schienenverkehrsmitteln der HHA abgeschafft.

1965

30.05.: Umsteigeanlage U+S-Bahn / Bus Barmbekin Betrieb.

29.11.: Hamburger Verkehrsverbund gegründet. Gründungsmitglieder: HHA, DB und VHH

1966

30.10.: U-Bahn von Lutterothstraße bis Hagenbecks Tierpark verlängert.

01.12.: AKN, ANB und EBO treten dem HVV bei.

01.12.: HVV-Gemeinschaftstarif

1967

02.01.: Der erste HVV-Gemeinschaftsfahrplan tritt in Kraft.

Das erste Jahr ist geprägt von weiteren Streckeneröffnungen im Schnellbahnnetz: U-Bahn: Berliner Tor – Legienstraße (02.01. bzw. 24.09.1967); S-Bahn: Elbgaustraße – Pinneberg (22.09.1967).

02.01.: Umsteigeanlage U-Bahn / Straßenbahn Burgstraße in Betrieb.

30.07.: Baubeginn der U-Bahnverlängerung Ochsenzoll – Garstedt (fertig 1969), dafür Verkürzung der ANB.

01.10.: Beitritt der Deutschen Bundespost mit zwei Buslinien zum HVV.

17.10.: Baubeginn der City-S-Bahn (Eröffnung in Abschnitten 1975, 1979 und 1981).

1968

Sept.: Modernisierung des U-Bahn-Wagenparks wird mit der Inbetriebnahme der ersten DT3 fortgesetzt.

1970

01.01.: Bei der U-Bahn entfällt die Unterscheidung zwischen „Staatsbahn“ und „HHA“.

01.04.: Bargeldloses Abonnementsverfahren für Zeitkarten eingeführt.

31.05.:Neustrukturierung des Nachtliniennetzes (nur noch Busse, keine Straßenbahnen mehr).

26.09.: HADAG-Schiffsverbindung nach Harburg entfällt.

Dez.: Einführung der Ganzflächenwerbung („Pop-Werbung“). Zunächst bei der U-Bahn (einmalig), ab 01.04.1971 bei der Straßenbahn, 1973 beim Bus (anlässlich der IGA `73).

1971

23.05.: Erste Busspur in Hamburg (versuchsweise Mönckebergstraße)

1972

14.02.: Erste Eilbuslinien (E 62 und E 84) eingerichtet.

01.10.: PVG wird Verbundgesellschafter im HVV.

1973

28.08.: Baubeginn der Harburger S-Bahn (Teileröffnungen 1983 und 1985).

29.09.: EBO-Strecke Barmstedt –Ulzburg – Bad Oldesloe auf Busbetrieb umgestellt.

30.09.: Raucherabteile bei der elektrischen S-Bahn entfallen.

01.11.: HVV-Tageskarte eingeführt.

1974

25.05.: Mit der Stilllegung der Straßenbahnlinie 9 verliert der Flughafen Hamburg für über 30 Jahre seine Schienenanbindung.

Sept.: Einführung der Zugtelefonie bei der U-Bahn, zunächst nur zwischen Ohlsdorf und Wandsbek-Markt und mit zehn dafür hergerichteten DT3-Einheiten.

20.09.: Köhlbrandbrücke eingeweiht. Am 26.12.1974 folgt der Neue Elbtunnel. Beide Bauwerke verbessern den Busverkehr von Hamburg in die südlich der Elbe gelegenen Stadtteile.

1975

03.03.: Erster Einsatz des für die neue Harburger Linie gebauten S-Bahnzuges BR 472/473.

25.08.: In Anwesenheit des Bundesministers für Forschung und Technologie Hans Matthöfer wird der von FFG und HAMBURG-CONSULT entwickelte Niederflur-Gelenkbus (HHA 1981) vorgestellt.

1976

01.01.: HADAG wird Verbundgesellschafter im HVV.

10.05.: Vorstellung des bei FFG gebauten VÖV-Bus II (HHA 1980) als Versuchsfahrzeug für den „Standardlinienbus der 80er Jahre“.

Aug.: AKN nimmt den ersten dieselelektrischen Triebwagen VT2E (vom Design her angelehnt an den U-Bahntyp DT3) in Betrieb.

1977

27.02.: Alster-Touristik-GmbH (ATG) gegründet.

25.09.: Eintritt der Stadtwerke Norderstedt in das Verbundsystem, VHH fährt im Auftrag der Stadtwerke.

1978

01.10.: Die Abschaffung der Hamburger Straßenbahn wird mit einem großen Fest begangen. In den nächsten Jahren beginnt die Diskussion über eine Rückkehr der Straßenbahn in einer modernen Form als Stadtbahn. Die Volksparteien SPD und CDU befürworten später auch eine Wiedereinführung – aber nur als jeweilige Oppositionspartei.

01.11.: Zugbahnfunk bei der S-Bahn

1979

07.04.: Erste Gelenkbusse (DB O 305 G) der HHA in Hamburg vorgestellt.

03.11.: HVV-Familienkarte eingeführt.

 

 

Der 1989 gebaute Nachbau eines MAN-Busses von 1903 auf dem Jungfernstieg. 

 

1980

28.09.: Bahnsteig 0 im Hauptbahnhof für die elektrische S-Bahn eröffnet.

1981

01.01.: ANB und EBO gehen in der AKN auf.

01.05.: Fahrradbeförderung bei der U- und S-Bahn eingeführt.

1982

Dez.: Erste Fahrgastunterstände mit Leuchtwerbung der Firma GUVE werden aufgestellt.

1983

01.01.: Deutsche Bundespost tritt aus dem HVV aus, die Kraftverkehr GmbH Stade (KVG) tritt dafür neu ein.

01.01.: Verbundgebiet um Hittfeld erweitert.

29.05.: „HVV-Airport-Express“ als Buslinie 110 zwischen U/S Ohlsdorf und Flughafen eingerichtet.

29.10.: Alsterschiffe verkehren letztmalig zum HVV-Tarif.

1985

01.06.: Erste Teilstrecke der Niendorfer U-Bahn (Hagenbecks Tierpark – Niendorf Markt eröffnet. Die Reststrecke bis Niendorf Nord folgt am 09.03.1991.

29.09.: Umsteigeanlage S-Bahn / Bus Rahlstedt in Betrieb.

03.12.: Umsteigeanlage U-Bahn / Bus Niendorf-Markt in Betrieb.

1987

03.02.: Erster SMOG-Alarm in Hamburg.

09.05.: Neue Umsteigeanlage S-Bahn / Bus Wedel in Betrieb.

31.05.: Bus-Taxi im Linienverkehr auf den Linien 168 und 240.

26.09.: Umsteigeanlage Bus / Bus Eidelstedter Platz in Betrieb.

1988

02.06.: 1650 Fahrgastunterstände der Firma GUVE in Hamburg.

1989

Juli : Nach einer ersten Ausmusterungswelle des seit 1958 bei der U-Bahn eingesetzten DT 1 werden diese im Hafen verschrottet.  

07.10.: Großer Festumzug „150 Jahre Stadtverkehr“ durch die Hamburger Innenstadt

12.10.: Erster DT4 (104) im Fahrgasteinsatz. Erste Vorstellung des DT 4 bereits auf der „IVA 1988“ am 31.05.1988.

09.11.: Mit der Grenzöffnung der DDR erhält Hamburg sein Hinterland wieder und erlebt einen Besucheransturm von DDR-Bürgern.Der HVV muss mehrere Linien verstärken. Wie 1961 gelangen wieder vorübergehend Busse aus Hamburg nach West-Berlin, um als „Solidaritätsbusse“ bei der Bewältigung der erhöhten Verkehrsbedürfnisse in der künftig nicht mehr geteilten Stadt zu helfen. Bereits von der VHH ausgemusterte Busse werden zur Begrüßung der DDR-Bürger im Grenzbereich als „Busse der Bundesregierung“ vermietet.

 

 

HOV 5103 (Magirus-Deutz 170 S 10H, Baujahr 1971) mit Überführungskennzeichen auf dem Jungfernstieg.  

 

1990

07.01.: Nach der Erprobung seit 20.11.1989 führt die HHA die „Flexible Betriebsweise“ auf der U-Bahnlinie 2 zwischen Niendorf-Markt und Gänsemarkt ein (Haltestelle Christuskirche wegen der Bahnsteigkrümmung noch ausgenommen). Künftig fertigen sich die Zugfahrer über Monitor selbst ab, Haltestellenwärter entfallen. Heute gängige Praxis.

April: Senatsbeschluss, den Flughafen Hamburg mit einer S-Bahn ab Ohlsdorf an das Schnellbahnnetz anzubinden. Die Umsetzung dauert bis 2008.

22.05.: Erster Einsatz von Niederflurbussen (Buslinie 179 – Wagen 1001 - 1006).

Ab Sommerfahrplan 1990: in Teilschritten Einführung eines garantierten 10-Minuten-Taktes bis 23 Uhr auf Kernbuslinien.

30.09.: U-Bahnverlängerung Merkenstraße – Mümmelmannsberg in Betrieb.

Busbeschleunigungsprogramm für die Teilstrecken Altona – Osdorf und Wandsbek-Markt – Jenfeld beschlossen. Umsetzung bis 1994/95.

1991

01.01.: Großkundenabonnement eingeführt. In der Folgezeit wird in Absprache mit den teilnehmenden Unternehmen das Verkehrsangebot gezielt verbessert.

26.08.: Einsatz von 13 neuen (weiterentwickelten) Niederflurbussen (Wagen 1011 – 1023) auf den HHA-Linien 145 und 179.

09.09.: Baubeginn der Norderstedter U-Bahn, 1996 fertig.

29.09.: Pilotprojekt „abendliche Haustürbedienung“ auf der Linie 167. 1992 ausgeweitet.  

1992

06.08.: Erster Niederflur-Gelenkbus (Mercedes-Benz O 405 GN) für Hamburg vorgestellt.

15.12.: „Halten auf Wunsch zwischen den Haltestellen“ – Versuch in den Vier- und Marschlanden. Ab 1994 Regelangebot auf ausgewählten Buslinien. 1996 nochmals erweitert.

1993

AKN beschafft 18 neue Doppeltriebwagen des Typs VTA, um so die letztenUerdinger und MAN-Schienenbusse auf den Linien A2 (früher ANB) und A3 (früher EBO) zu ersetzen.

1994

25.09.: Elektrische S-Bahn Bergedorf – Aumühle wegen Ausbaus der Bahnstrecke Hamburg-Berlin vorübergehend stillgelegt. Dieselzüge mit einem eingeschränkten Angebot als Ersatz. Zwischen Bergedorf und Reinbek Busangebot der VHH verstärkt. Ab 01.06.1997 wieder elektrischer Betrieb bis Reinbek, 2002 bis Aumühle.

1996

01.01.: Übergang der Zuständigkeit für den ÖPNV auf die Gebietskörperschaften. Die HVV GmbH wird von den Ländern Hamburg und Schleswig-Holstein sowie vier Landkreisen gegründet. Die neue GmbH übernimmt im Laufe des Jahres die Aufgaben des bisherigen HVV, z.T. Rückverlagerung von Leistungen auf die Verkehrsunternehmen.

17.06.: Richtfest für das neue Betriebszentrum der AKN in Kaltenkirchen.

28.09.: Verlängerung der U-Bahnlinie 1 nach Norderstedt-Mitte.

1997

Neue Baureihe 474 bei der S-Bahn Hamburg. Zahlreiche Mängel an den Fahrzeugen führen zu einem zeitweiligenLieferstopp und zu Nacharbeiten durch das Herstellerkonsortium.

27.11.: Als „Bus des 21.Jahrhunderts“ wird der „Citaro“ von EvoBusder Presse vorgestellt. Die ersten beiden, 1997/98an die HOCHBAHN ausgelieferten Serien erweisen sich als technisch nicht ausgereift und werden bis 2004 kostenlos ausgetauscht.   

1998

Mai: Neues Corporate Design für den HVV.

1999

Februar: Auf den Buslinien zum Flughafen setzt die HHA-Tochter Jasper neue Citaro-Busse ein, die einen erhöhten Komfort für die Fahrgäste bieten.

März: Neue Schnellbuslinie 52 zwischen Bf. Altona und Flughafen mit Bussen der Firma Jasper.  

 

 

 

Der Fahrzeugkonvoi biegt in den Steintorwall ein, an der Spitze HOV 6500 (Daimler-Benz O 319 D, Baujahr 1965).

  

2000

Nov.: Die zuschlagspflichtige 1. Wagenklasse entfällt bei der elektrischen S-Bahn.

2001

10.06.: Neuordnung des Busnetzes – Einführung von 22 MetroBuslinien, die großräumige  Verbindungen mit einem werktäglichen 10-Minuten-Mindesttakt bis 21 Uhr anbieten.

2002

15.12.: HVV-Verbundraum nach Norden erweitert. Die Landkreise Pinneberg, Bad Segeberg, Stormarn und Lauenburg gehören nun vollständig zum Verkehrsgebiet des HVV. Der Kreis der Verbundverkehrsunternehmen erhöht sich von 11 auf 26.

2003

Automatische Zählsysteme (AFZS) erfassen die Ein- und Aussteiger eines Verkehrsmittels. AFZS-Zähldaten finden nun Verwendung bei der Einnahmenaufteilung für die U-Bahn, S-Bahn, die AKN, die NBE und die Fähren.  Dem Grundsatzbeschluss zur Einführung eines automatischen Zählsystems von 1998 folgten mehrjährige Erprobungen bei den Verbundpartnern.

15.09.: Erste Brennstoffzellenbusse (Wagen 2371 – 2373) in Betrieb.

2004

19.01.: Niederflur-Doppelgelenkbus (Wagen 7400) in einem knapp einjährigen Probebetrieb auf der MetroBuslinie 5 im Einsatz. Der Van Hool AGG 300 verließ danach Hamburg wieder. Die HOCHBAHN beschaffte 2005 und 2007 insgesamt 25 Doppelgelenkbusse. Der Probewagen kehrte später als Wagen 8400 nach Hamburg zurück.

11.12.: Der planmäßige Einsatz von DT 2-Zügen (seit 1962) bei der U-Bahn endet. Die als Reserve verbleibenden 15 DT2.5-Einheiten sind auch 2014 noch im Einsatz.  

12.12.: HVV-Verbundraum nach Süden erweitert. Die Landkreise Harburg, Lüneburg und Stade gehören nun vollständig zum Verkehrsgebiet des HVV. 38 Verbundverkehrsunternehmen in der HVV GmbH.

17.12.: Erweiterter  Nachtverkehr in Hamburg an Wochenenden und gesetzlichen Feiertagen.

2007

09.12.: Der Einsatz von Zweisystemzügen bei der S-Bahn ermöglicht die Verlängerung der S-Bahnlinie 3 von Neugraben nach Stade.

10.12.: 5-Minuten-Takt auf allen U-Bahnlinien werktags verlängert bis 21 Uhr.

2008

17.04.: Im Koalitionsvertrag von CDU und GAL wird der Bau des Stadtbahnnetzes auf Grundlage des 2001 bis zur Planfeststellungsreife entwickelten Netzes vereinbart. Nach Bruch der Koalition im Herbst 2010 erklärt der Erste Bürgermeister (CDU) die Planungen für beendet.  

11.12.: S-Bahnlinie 1 erhält eine Stichstrecke von Ohlsdorf – ohne Zwischenhalt – zum Flughafen Hamburg. Künftig werden die Züge der Linie S1 in Ohlsdorf geflügelt. Buslinie 110 („Airport-Express“) eingestellt.

2009

29.6.: Die östlichen Streckenabschnitte der U-Bahnlinien 2 und 3 werden getauscht. Der aus der Anfangszeit der Hochbahn bekannte Ringbetrieb kehrt ganztägig zurück. Die unterirdische Verzweigungsanlage bei der Haltestelle Berliner Tor musste zuvor seit Januar 2006 aufwendig umgebaut werden.

 

 

 

Der letzte Hamburger Straßenbahnfahrer, Edmund Spies, ließ es sich nicht nehmen, den Straßenbahntriebwagen 3642 (V6E, Falkenried, Baujahr 1952) auf dem Tieflader durch die Mönckebergstraße zu begleiten.

 

2010

04.03.: Das erste neue U-Bahnfahrzeug vom Typ DT5 wird in Salzgitter beim Herstellerkonsortium Alstom / Bombardier der Öffentlichkeit vorgestellt.

2011

Der neue SPD-geführte Senat beschließt ein Busbeschleunigungsprogramm, um die Leistungsfähigkeit einzelner sehr stark nachgefragter Buslinien in Hamburg zu steigern, keine Stadtbahn für Hamburg. Hinzu kommen Planungen, weitere Buslinien auf Gelenkbusbetrieb umzustellen.  

01.09.: Das Konsumieren von alkoholischen Getränken ist künftig in den HVV-Verkehrsmitteln und auf den Betriebsanlagen der Schnellbahnen untersagt.

2012

28.01.: Vorstellung des neuen U-Bahnzuges DT 5 (306) in Hamburg. Es schließt sich eine längere Erprobungszeit an. Erste Fahrgastfahrten am 06.11.2012. 2014 erhält der DT 5 seine Typzulassung durch die zuständige Aufsichtsbehörde.

05.03.: Für viele Hamburger zunächst ungewohnt, heißt es nun im gesamten HVV-Gebiet ausschließlich vorne beim Busfahrer einsteigen und die gültige Fahrkarte vorzeigen. Die Metrobuslinien 4, 5 und 6 sind davon zeitweise ausgenommen. Im Raum Bergedorf und Harburg galt diese Regelung versuchsweise bereits seit März 2011.

28.11.: Nach fünf Jahren Bauzeit Eröffnung der neuen U-Bahnlinie 4. Von Billstedt kommend fährt die U4 ab der Haltestelle Jungfernstieg über die Neubaustrecke zum vorläufigen Endpunkt HafenCity Universität.

2013

28.06.: Vorgaben der EU verpflichten Gebietskörperschaften, Verkehrsnetze europaweit auszuschreiben. Für das Hamburger Gleichstrom-S-Bahnnetz erhält die S-Bahn Hamburg GmbH erneut den Zuschlag, um zwischen 2018 und 2033 mit einem modernisierten Wagenpark den S-Bahnbetrieb durchzuführen.

2014

17.02.: Neues Abfertigungsverfahren bei der Hamburger U-Bahn. Die Ansage „Zurückbleiben bitte“ entfällt im Regelfall.

 

Die meisten Fahrzeuge des HOV sind auch heute nicht ständig für den Verkehr zugelassen. Um diese vom Betriebshof zu Veranstaltungsorten zu bringen oder um an Fahrzeugparaden teilzunehmen, konnten bisher Kurzzeitkennzeichen (früher rote Überführungskennzeichen) verwendet werden. Eine überraschende Änderung der „Fahrzeug-Zulassungsverordnung“   schränkt künftig die Nutzung solcher Kurzzeitkennzeichen ab 01.01.2015 ein, so dass eine Verwendung für die genannten Zwecke nicht mehr möglich sein wird. Künftig benötigt man für die Fünf-Tage-Zulassung einen TÜV-Bericht über die Hauptuntersuchung und bei Omnibussen noch über die Sonderprüfung. Das betrifft nicht nur den HOV, sondern eine Vielzahl von Personen, die ihre „historischen Schätzchen“ mal für kurze Zeit auf die Straße bringen möchten. Ob das der Verordnungsgeber bedacht hat?

 

Text: Lutz Achilles / HOV


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