HHA-Stadtbus 2575
Mercedes-Benz
O 405
(2. Serie)
Baujahr:
1985
Serie:
2506-2595 - Inbetriebnahme: 1985/86,
Ausmusterung: 1994-2002
Wagen 2575 bei der
HHA
(zum
vergrößern bitte auf das Bild klicken)
Fahrzeug-Lebenslauf:
Erstzulassung: |
22.01.1986 - HHA |
HOV-Übernahme: |
01.12.2002 (Bus fast 17 Jahre alt) |
Technische Daten:
Fahrgestell und Aufbau: |
Mercedes-Benz |
Motortyp: |
OM 447h, geräuschgekapselt |
Leistung: |
204 PS |
Höchstgeschwindigkeit: |
86 km/h |
Getriebe: |
Dreigang-Automatikgetriebe |
Sitz- / Stehplätze: |
44 / 54 |
Stehplatzfläche: |
5,4 m² |
Stehplatzfläche je Pers.: |
0,1 m² |
Fahrzeuglänge: |
11,55 m |
Eigengewicht: |
9700 kg |
Auf
der Basis der Erfahrungen mit der S 80-Nullserie von 1979 nahm Daimler-Benz
1984 die Serienfertigung des neuen Standardlinienbus II auf. Die konsequente
Absenkung des Wagenbodens und die durch stark verkleinerte Radkästen mögliche
Ausrichtung aller Fahrgastsitze in Fahrtrichtung scheiterte an den Grenzen der
technischen Möglichkeiten. Die Kompromißlinie hieß:
70%-Reifen und nur noch vier „Rückwärtsfahrer“ über der Vorderachse statt
bisher acht über beiden Achsen.
Nach
einem großen Festakt am 27.11.1984 gingen die ersten fünf Fahrzeuge der 1.
Serie (2431-2450 + 2501-2505) in Betrieb, der Rest folgte Anfang 1985.
Die
dunkelgrauen, ergonomisch gestalteten Sitzschalen erhielten grüngemusterte
Sitz- und Rückenpolsterauflagen im Design der letzten DB O 305-Serien seit
1979. Die holzbasierten Polsterauflagen waren in der 1. und 2. Serie geklebt,
ab der 3. Serie 1986 dann geschraubt, um sie leichter auswechseln zu können.
Bei der HHA erhielten alle Busse grundsätzlich die Vollbestuhlung mit 44
Sitzplätzen.
Federung,
Heizung, Getriebe, automatische Fahrtzielanzeige (erstmals von KRUEGER in Schenefeld), Fahrerkabine sowie Ein- und
Ausstiegsverhältnisse und die Wirtschaftlichkeit konnten gegenüber dem
Vorgängertyp DB O 305 wesentlich verbessert werden. Die vier Leuchtstofflampen
waren wieder (wie schon bei den O 305 zwischen 1969 und 1973) in der
Deckenmitte montiert und boten damit eine gleichmäßigere Ausleuchtung des
Fahrgastraums als die zwischen 1974 und 1984 gebauten Wagen des Typs O 305, bei
denen wegen der niedrigeren Deckenhöhe die Leuchtkörper an die Seiten über den
Sitzen versetzt waren. Die erste Neonleuchte hinter dem Fahrer konnte nicht nur
– wie schon bei den letzten O 305-Serien üblich – getrennt eingeschaltet
werden, sondern dunkelte ein paar Sekunden nach Schließen der Einstiegstür
automatisch um die Hälfte der Leuchtkraft ab.
Vom
Konkurrenzhersteller MAN schon 1970 beim Standardlinienbus der ersten
Generation verwirklicht, ließen sich nun auch bei den Daimler-Benz Stadtbussen
die Frontklappen wartungsfreundlich öffnen.
Die
2. Serie (Wagen 2506-2595) unterschied sich nur minimal von der ersten: So gab
es jetzt einen zusätzlichen Haltegriff vor dem ersten Sitz hinter der
Einstiegstür, über dem Kopf des Fahrers angebrachte Fahrtzielverzeichnisse,
einen Schmutzfänger unter der Motorraumklappe (wie sie die DB O 305 seit 1974
serienmäßig hatten) und innenliegende Scharniere der Wartungsklappen. Das
Kunststoff-Material der Fahrerkabine war fortan dunkler getönt, um Blendwirkungen in der Frontscheibe aus dem Fahrgastraum
heraus zu verringern.
Die
auf dem Btf. Mesterkamp
stationierten Wagen 2506-2520 erhielten für den Betrieb auf den Linien 106 und
118 schon bald RBL-Geräte mit Standortmeldern auf dem Dach über der
Einstiegstür. Später wurden auch die ursprünglich auf dem 1988 geschlossenen Btf. Schützenhof stationierten Busse damit nachgerüstet,
sofern sie nach Mesterkamp umstationiert
wurden. Dies betraf die Wagen 2571-2585. Aus dieser Reihe stammt auch unser
Museumswagen 2575, der als einer der letzten drei Wagen der 2. Serie noch Ende
2002 in Betrieb war. Er befand sich nach einer extrem langen Einsatzzeit von
fast 17 Jahren und einer Laufleistung von 1 Million km noch im relativ besten
Zustand der verbliebenen dreizehn DB O 405. Kein Bus der HHA hat jemals so
lange Dienst getan – und wird es in Zukunft wohl auch nicht mehr tun. Die
folgenden Ausmusterungen finden bereits nach 12-13 Jahren Laufleistung statt.
Da
die Vandalismusspuren der letzten Jahre auch am 2575
nicht vorübergingen, mußten 80% der Sitzschalen gegen
bessere der Wagen 2513, 2531 und 2622 ausgetauscht werden, den letzten mit
geklebten Polstern. Wagen 2622+2623 gehörten eigentlich zur 2. Serie, wurden
als 2594+2595 gebaut. Da die HHA aber zwei Fahrschulwagen geordert hatte, die
nicht rechtzeitig fertig wurden, lieferte Daimler-Benz kurzerhand im Februar
1986 die fertigen Wagen als 2622+2623 aus und lieferte im April aus der 3.
Serie die Wagen 2594+2595 mit Fahrschulausrüstung nach.
Weitere
Informationen zu diesem Fahrzeug und über den HOV beim:
Hamburger Omnibus Verein e.V., p.Adr. Rainer Berends,
Mühlenkamp 42, 22303 Hamburg; Tel.: 040 / 279 71 96
09.15