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 HHA-Kleinbus 6019
Daimler-Benz / Binz O 319 D


Baujahr: 1958

 

http://www.hov-bus.de/6019-12.jpg

 

Serie: 6000-6024 - Inbetriebnahme: 1958, Ausmusterung: 1961-66

 

 

Fahrzeug-Lebenslauf:

 

Erstzulassung:

25.07.1958  -  HHA

2. Vorbesitzer:

11.02.1964   - Johannes Ewald, Hamburg

HOV-Übernahme:

29.11.2002   (Bus 44 Jahre alt)

Technische Daten:

Fahrgestell und Aufbau:

Daimler-Benz

Aufbau:

Binz

Motortyp:

OM 636 VII

Leistung:

43 PS

Höchstgeschwindigkeit:

60 km/h

Getriebe:

4 Gang Lenkradschaltung

Sitz- / Stehplätze:

13 / 5

Stehplatzfläche je Pers.:

0,25 m²

Fahrzeuglänge:

4,82 m

Eigengewicht:

2375 kg

Um dem im Rahmen des Wirtschaftswunders der 50er Jahre sprunghaft gestiegenen  innerstädtischen PKW-Verkehr Herr zu werden, richtete die HHA 1958 zwei gegenläufige Citybuslinien ein, die mit besonderen Fahrmünzen zu benutzen waren. Der hohe Preis dieser Fahrmünzen sowie der Umstand, dass keine Fahrscheine zur Benutzung anderer Bus- und Straßenbahnlinien berechtigten, führte zu einer nur sehr schwachen Auslastung dieser Linien. Auch die Umstrukturierung in drei unabhängige Ringlinien (rot, blau, grün) half nicht. Schon 1959 mußte das Citybus-Projekt wieder beerdigt werden. Um die vielen Kleinbusse weiter sinnvoll nutzen zu können, richtete die HHA in schwach besiedelten Gebieten der Vororte diverse Kleinbuslinien ein.

 

Nach dem Zusammenbruch erst des Citybus-Netzes 1959 und dann auch der Einstellung der meisten Kleinbuslinien in den Außenbezirken bis 1964 verblieben letztlich nur noch drei Linien, auf denen sich der Einsatz von Kleinbussen rentierte:

 

Die Ringlinien V1 (später: 47) in Volksdorf und die beiden Blankeneser Linien B6 und B8 (später: 48 und 49). Die Citybusse waren zwar wie Stadtbusse ausgestattet (rote Kunstledersitze) und auch so lackiert (creme/rot), von den Fahrgästen war jedoch der Schnellbus-Tarif zu entrichten.

 

Die Daimler-Benz O 319 D - City-Busse der ersten Generation von 1958 besaßen die gleichen 43 PS-Motoren wie die seinerzeitigen PKW des Typs 180 D und auch dessen Lenkradschaltung. Allerdings war der erste Gang speziell für den steilen Waseberg in Blankenese als Berggang übersetzt und konnte auf ebener Strecke übergangen werden. Trotzdem waren die Wagen völlig untermotorisiert. Die Karosserie-Aufbauten der Kleinbusse stammten von der Firma BINZ, die auch heute noch Karosserien für Spezialfahrzeuge herstellt. Das Dach bestand aus Kunststoff, die Türen aus Aluminium und die übrige Karosserie aus Stahlblech. Sie erhielten elektrische, kettengetriebene Außenschwenktüren, eine modische, getönte (und sehr wärmende) Dachrandverglasung und boten 13 Sitz- und 9 Stehplätze.

 

Zu HHA-Zeiten waren die Wagen 6000-6013 für den Einsatz in der City und später in Blankenese auf dem Betriebshof Schützenhof in Altona stationiert, Wagen 6014-6024 kamen zunächst vom Btf. Krohnskamp aus zum Einsatz. Später gab es Verschiebungen einzelner Wagen auch nach Harburg und Wandsbek. Die Wellingsbüttler, Poppenbüttler und Volksdorfer Ringlinien wurden vom Betriebshof Krohnskamp aus bedient.

 

Der erste Bus fiel bereits 1959 einem Totalschaden zum Opfer. Im Zuge der Streckenstillegungen der Randbezirkslinien wurden schon
1961 sechs der Busse ausgemustert, je einer folgte 1962 und 1963, weitere sechs dann 1964, drei 1965 und die letzten sieben schließlich 1966.

 

Vier Busse wurden an den Privatunternehmer Wolfgang Fuchs in Harburg verkauft, der damit die schwach frequentierte Linie 93 im Wilhelmsburger Raum im Auftrag der HHA bediente.

 

Unser Museumsbus 6019 ging 1964 an den Hamburger Johannes Ewald, der damit ausgedehnte Familien-Touren unternehmen wollte. Letztlich hat er wohl nur wenige durchgeführt und das Fahrzeug stand die meiste Zeit still. Seit 1978 verrottete der Bus im Freien auf einem Winterhuder Hinterhof – von seinem Besitzer vergessen. Seit 25 Jahren lang bemühten sich HOV-Mitglieder um die Rettung des Busses – allein, der Besitzer wollte ihn nicht abgeben. Seiner Frau ist es zu verdanken, dass es – in letzter Minute – doch noch geklappt hat. Aber um welchen Preis! Über Jahrzehnte mussten wir machtlos mit ansehen, wie der Bus zusehends verfiel. 

 

Nach einer abenteuerlichen, nächtlichen Bergungsaktion bei strömendem Regen konnte der Bus – oder das, was von ihm übrig blieb – Ende 2002 auf einem Tieflader die Reise nach Schwanheide antreten.

 

Fast alle Unterboden- und Seitenträger sowie die gesamte Beblechung müssen aufwendig erneuert, Mechanik und Elektrik wiederhergestellt werden.

 

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Weitere Informationen zu diesem Fahrzeug und über den HOV beim:
Hamburger Omnibus Verein e.V., p.Adr. Rainer Berends, Mühlenkamp 42, 22303 Hamburg; Tel.: 040 / 279 71 96

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