Bild des Monats Oktober
2014
1839 – 2014: 175 Jahre Stadtverkehr in Hamburg
Am 31.0ktober
dieses Jahres gibt es in Hamburg seit 175 Jahren ein Nahverkehrsangebot für die
Bürgerinnen und Bürger der Stadt. Ein Grund zum Feiern und Gedenken? Wir vom HOV
sagen ja, allerdings stehen wir damit anscheinend alleine, denn die
Marketingabteilungen der Verkehrsunternehmen im HVV lassen dieses Jubiläum
verstreichen und verzichten damit darauf, öffentlichkeitswirksam für die
heutige Leistungsfähigkeit des ÖPNV und die anstehenden Veränderungen zu
werben. Anders vor 25 Jahren, als sich zum 150-jährigen Jubiläum ein großer
Fahrzeugkorso durch die Hamburger Innenstadt bewegteund viele Zuschauer in den
Bann zog. Der 2012 zum hundertjährigen Jubiläum der Hamburger U-Bahn am
3.Oktober 2012 durchgeführte U-Bahnkorso brachte an die 10.000 Besucher.
Aber es bedarf
des persönlichen Engagements Einzelner, um in Hamburg solche Veranstaltungen
durchzuführen. Mit unserem Bild des Monats erinnern wir an den vom HVV
veranstalteten großen Umzug durch die Hamburger Innenstadt am 7. Oktober 1989 anlässlich „150 Jahre Stadtverkehr“, der ohne
Einsatz des umtriebigen Erich Staisch nicht möglich gewesen wäre.
Am Sievekingplatz trifft der Wagen 6799, Magirus-Deutz Saturn II,
Baujahr 1959 vom HOV am Veranstaltungstag auf den PVG-Bus 0455 (Daimler-Benz O 405, Baujahr 1989).
Es gelang, einen
Bogen von den Anfängen des ÖPNV bis zum noch in der Erprobung stehenden
Niederflurbus zu schlagen. Da Hamburg elf Jahre zuvor die Straßenbahn aufgrund
politischer Vorgaben abgeschafft hatte, war die Möglichkeit,Exponate des über
viele Jahrzehnte in Hamburg prägenden Verkehrsmittels zu zeigen, stark
begrenzt. Stellvertretend für den facettenreichen Wagenpark der Hamburger
Straßenbahn diente der 1952 bei Falkenried gebaute V6-Triebwagen 3642. Bis Ende
1985 im Bestand des HOV, dann wieder zurück an die HOCHBAHN, seit August 2014
im heutigen Baumarkt „BAUHAUS“ am Standort des ehemaligen
Straßenbahnbetriebshofs Nedderfeld in Lokstedt stehend, befand er sich damals
in einem sehr guten Zustand. Leider hat später die langjährige Freiaufstellung
auf dem Gelände der U-Bahn-Hauptwerkstatt Barmbek ohne schützendes Dach den
Zustand des Wagens stetig verschlechtert.
Der HOV war
1989 mit fünf ehemaligen HHA-Bussen aus seinem Bestand vertreten und konnte den
Hamburgern so Verkehrsgeschichte der 50er- bis 70er-Jahre vermitteln:
6799Erster Stadtbustyp mit Luftfederung
(Magirus-Deutz Saturn II, Baujahr 1959);
6499Erster Stadtbustyp mit Doppeleinstieg
(Büssing Präfekt 13 D, Baujahr 1965);
6500Kleinbus (Daimler Benz / Ernst Auwärter
O 319 D, Baujahr 1965);
5103Standardlinien-Schnellbus (Magirus-Deutz
170 S 10H, Baujahr 1971);
1983Nullserie des Standardlinienbusses II
(Daimler-Benz / FFG S 80, Baujahr 1979).
Hinzukamen noch
Busse derVerbundpartner und Gastbusse:
VHH 6406 Fernlinienbus mit
Unterflurmotor (Büssing Präsident 14, Baujahr 1964),
HHA 2675 Standardlinienbus II
(Mercedes-Benz O 405, Automatik, Baujahr 1986),
VHH 8906 Standardlinienbus II
(Mercedes-Benz O 405, Schaltung, Baujahr 1989),
PVG 0455 Standardlinienbus II
(Mercedes-Benz O 405, Automatik, Baujahr 1989),
KVG 584 Überlandbus (Kässbohrer
Setra S 215 UL, Schaltung, Baujahr 1989),
SL 141 aus Lübeck (Daimler-Benz O 317,
Baujahr 1959) und Autokraft aus Kiel ein Setra, sowie
ein Nachbau aus 1989 eines MAN-Busses
von 1903 und
Zusammen
mit weiteren Fremdfahrzeugen gelang es so den Hamburgern einen
langgestrecktenUmzug anzubieten, der vom Gänsemarkt über Jungfernstieg und
Mönckebergstraße zum Deichtorplatz führte. Die Veranstaltung fand an einem
langen (verkaufsoffenen) Sonnabend statt, so dass zahlreiche Passanten die
Umzugsstrecke säumen konnten.
Ein Sonderpostamt
in der Mönckebergstraße im Stadtbus HHA 2411 und eine Ausstellung im HEW-Kundenzentrum rundeten das Jubiläum ab.
Eine
Änderung der Fahrzeug-Zulassungsverordnung wird ab 2015 dem HOV eine Teilnahme an
solchen Veranstaltungen wohl unmöglich machen. Dazu mehr am Ende dieses
Beitrags.
Aber wir
wollen die Gelegenheit nutzen, einige Eckdaten aus der Hamburgischen
Nahverkehrsgeschichte aufzulisten. Diese Übersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit:
1839 |
Am 31.10.1839 beginnt der Linienverkehr mit
Pferdeomnibussen zwischen Hamburg und Altona, zunächst mit einem
30-Minuten-Takt. Schon nach kurzer Zeit kommt es zunächst zu einer
Taktverdichtung und dann zur Eröffnung weiterer Omnibuslinien. |
1842 |
05.05.: Eröffnung der Eisenbahnstrecke
Hamburg – Bergedorf |
1859 |
15.06.: Linienverkehr auf der Alster,
zunächst mit einem Dampfer, der „Alina“. Im Laufe der nächsten Jahrzehnte
entsteht ein dichtes Netz an Schifffahrtslinien. |
1866 |
16.07.:
Verbindungsbahn Hamburg- Altona in Betrieb 16.08.:Erste Pferdebahn in Hamburg zwischen
Rathausmarkt und Wandsbek. Ein Verkehrsmittel, das bald in weiten Teilen
Hamburgs und den Nachbarstädten anzutreffen ist. |
1867 |
19.05.: Eisenbahn Altona – Blankenese eröffnet |
1879 |
08.09.: Dampfbetrieb auf der Pferdebahnlinie
Hamburg – Wandsbek; erste Versuche ab Dezember 1873. |
1880 |
01.12.: Gründung der
Straßen-Eisenbahn-Gesellschaft (SEG) |
1883 |
02.12.: Eisenbahn Blankenese – Wedel eröffnet |
1884 |
01.09.: Eröffnung der Eisenbahn Altona –
Kaltenkirchen |
1886 |
01.06.: Ermäßigter Stadttarif auf der
Verbindungsbahn Hamburg - Altona |
1888 |
08.08.: Gründung der HADAG |
1894 |
05.03.: Erste elektrische Straßenbahn in
Hamburg (Ringbahn um die innere Stadt). Die schnelle Umrüstung der
Pferdebahnstrecken auf elektrischen Betrieb beginnt. Die Straßenbahn wird
über Jahrzehnte als leistungsfähiges Verkehrsmittel die Entwicklung der Stadt
mit prägen. |
1896 |
15.07.: Eisenbahn Elmshorn – Barmstedt
eröffnet. |
1899 |
26.08.: Die Stadt Altona eröffnet die als
Straßenbahn betriebene Elektrische Bahn Altona – Blankenese (EBAB). |
Fünf Busse und eine Straßenbahn auf dem
Heiligengeistfeld.
1904 |
01.10.: Elektrische Kleinbahn Altrahlstedt –
Volksdorf. |
1906 |
07.10.: Baubeginn der Hochbahn (U-Bahn). 05.12.: Stadt- und Vorortbahn Blankenese –
Ohlsdorf – zunächst noch mit Dampfbetrieb – eröffnet. Elektrischer Betrieb ab
29.01.1908. 20.12.: Eisenbahn Bergedorf-Süd – Geesthacht
(BGE) eröffnet. |
1907 |
09.06.: Eisenbahn Elmshorn- Barmstedt über
Ulzburg bis Oldesloe verlängert. |
1911 |
27.05.: Gründung der Hamburger Hochbahn AG
(HHA) |
1912 |
15.02.:
Eröffnung der ersten Hochbahn-Teilstrecke Rathausmarkt – Barmbek. Ab
29.06.1912 ist die Ringstrecke vollständig in Betrieb. Zwischen 1913 und 1915
folgen noch die Zweiglinien nach Eimsbüttel, Ohlsdorf und Rothenburgsort. |
1916 |
01.08.: Eisenbahn Altona – Kaltenkirchen bis
Neumünster-Süd verlängert. |
1918 |
05.01.: Staatsbahnstrecke Ohlsdorf –
Ochsenzoll (Langenhorner Bahn) provisorisch mit Dampfbetrieb eröffnet. Ab
1921 elektrischer Betrieb. 15.01.: Alstertalbahn Ohlsdorf – Poppenbüttel
provisorisch mit Benzoltriebwagen eröffnet. 11.07.: Rückwirkend
zum 01.01.1918 wird die SEG auf die HHA verschmolzen. Die HHA übernimmt den
Straßenbahnbetrieb der SEG. 12.09.: Staatsbahnstrecke Barmbek – Volksdorf
(Walddörferbahn) provisorisch mit Dampfbetrieb eröffnet. Ab 1920 elektrischer
Betrieb, bis 1925 folgen die Strecken nach Großhansdorf und Ohlstedt. |
1919 |
01.04.: Die HHA übernimmt die
Alsterschifffahrt. |
1920 |
17.12.: Abschaffung der zweiten Wagenklasse
bei der Hochbahn. |
1921 |
09.01.: Straßenbahnbetrieb Altona –
Blankenese eingestellt. 05.12.: Erste (Kraft-)Omnibuslinie der HHA
(Schlump – Landwehr) eröffnet. |
1922 |
27.12.: Pferdebahnbetrieb eingestellt (Letzte
Strecke: Wandsbek – Marienthal). |
1923 |
01.01.: Nach Ablauf der Konzession der
Hamburg-Altonaer Centralbahn übernimmt die HHA deren Strecken und Wagenpark. |
1925 |
01.02.: Nach Eröffnung der U-Bahnstrecke
Volksdorf – Ohlstedt beschränkt sich der Personenverkehr der Kleinbahn
Altrahlstedt – Wohldorf nur noch auf den Abschnitt Ohlstedt- Wohldorf. Der
Personenverkehr zwischen Altrahlstedt und Volksdorf endete bereits 1923. Der
Güterverkehr bestand noch bis 1934. |
Begegnung: VHH 6406 (Büssing Präsident
14, Baujahr 1964) neben HOV 6499 (Büssing Präfekt 13 D, Baujahr 1965) in der
Caffamacherreihe.
1926 |
04.10.: Stadtverkehr in Bergedorf mit
Omnibussen der BGE. 28.12.: Hanseatische Verkehrsgenossenschaft
Preuß & Co KG (HVG) in Harburg gegründet, 1930 durch die HHA übernommen. |
1928 |
18.05.: Straßenbahnlinie zum Flughafen
eröffnet. Tarifgemeinschaft HHA – HADAG Die Südstormarnsche Kreisbahn nimmt den
Busbetrieb auf. |
1929 |
02.06.: „Kell-Jung-Linie“ bis Stephansplatz
in Betrieb. |
1931 |
25.03.: Haltestelle Jungfernstieg zunächst
provisorisch in Betrieb, ab 28.04.1934 fertig. |
1934 |
S-Bahn-Symbol eingeführt. |
1937 |
01.04.: Groß-Hamburg-Gesetz 01.05.: Hamburger Verkehrsmittel-Werbung GmbH
gegründet 18.10.: Die 1925 von der Stadt Altona
gegründete Verkehrs-AG Altona (VAGA) wird durch die HHA übernommen. Damit endet
ein jahrelanger Konkurrenzkampf zwischen Bus (VAGA)und Straßenbahn(HHA) auf Altonaer
Stadtgebiet. |
1939 |
28.08.: Alsterschifffahrt eingestellt,
betriebliche Einschränkungen bei den anderen Verkehrsmitteln (Kriegsausbruch
am 01.09.1939) 01.10.: Erster Gleichstrom-S-Bahn-Zug (ET
171), ab 22.04.1940 erste Einsätze im Fahrgastbetrieb |
1942 |
07.12.: HHA-Omnibusse fahren mit Stadtgas
(bis 28.09.1951). |
1943 |
Juli/August: Die Luftangriffe des
Unternehmens „Gomorrha“ führen zu schweren Zerstörungen im Stadtgebiet und an
den Verkehrsanlagen. Der unermüdliche Einsatz der Mitarbeiter aus den
Verkehrsbetrieben, aber auch von Zwangsarbeitern und KZ-Häftlingen erlaubt
während des Krieges die Instandsetzung vieler Verkehrsanlagen, um so ein –
wenn auch reduziertes - Verkehrsangebot für die Bevölkerung sicherzustellen. |
1945 |
03.05.: Hamburg durch britische Truppen
besetzt, Verkehr ruht. Ab 05.05. bzw. 14.05.1945 fahren die S-Bahn und
Hochbahn, sowie die Straßenbahn wieder. Es gelten betriebliche
Einschränkungen. |
1946 |
25.11.: Wiederbeginn der Alsterschifffahrt
zwischen Jungfernstieg und Winterhude als Symbol des Friedens. Schiffe
verkehren zunächst im Tarnanstrich. |
1948 |
16.05.: Unter Verwendung von altbrauchbarem Material
aus stillgelegten Strecken gelingt es, die Straßenbahnlinie 9 von Barmbek
nach Bramfeld zu verlängern. 20.06.: Währungsreform |
1949 |
28.04.: Aufbauend auf Planungen vor Beginn
des II. Weltkriegs wird in Harburg der O-Bus-Betrieb eröffnet, aber schon am
19.01.1958 wieder auf Dieselbusbetrieb umgestellt. |
1950 |
14.05.: Gleichstrombetrieb auf der
S-Bahnstrecke Blankenese – Sülldorf; ab 20.05.1954 bis Wedel. |
1953 |
17.05.: Betriebsaufnahme der Alster-Nord-Bahn
(ANB), heute A2, zunächst mit Akkutriebwagen (im Einsatz bis 31.08.1967). |
1954 |
07.04.: Durch Zusammenschluss von BGE und den
Verkehrsbetrieben des Kreises Stormarn entsteht die Verkehrsbetriebe
Hamburg-Holstein AG (VHH). |
1955 |
Wiederaufnahme des Schnellbahnbaus in
Hamburg. Verlängerung der Strecke von Jungfernstieg zum Hauptbahnhof. Es
folgen die Strecken nach Wandsbek (1963), Billstedt (1969) und die
Durchmesserlinie Schlump – Berliner Tor (1973). 22.05.: Ende des Mischbetriebs auf der S-Bahn
von Wechselstrom / Gleichstrom. 30.10.: Erste Schnellbuslinie (Linie 36)
eröffnet. |
1958 |
09.06:: Erste Citybuslinie in Betrieb (bis
31.12.1959). |
1959 |
04.10.: ElektrischerS-Bahn-Betrieb zwischen
Hauptbahnhof und Bergedorf aufgenommen (Berliner Tor – Bergedorf als
Inselbetrieb seit 01.06.1958). |
1961 |
29.01.: „Walddörfer-Straßenbahn“ (Ohlstedt –
Wohldorf) eingestellt und durch die Buslinie 76 ersetzt. Der Versuch, mit
Hilfe der Bundeswehr eine Museumsstraßenbahn zwischen Ohlstedt und Wohldorf
einzurichten, scheitert 1965 endgültig an der Politik. |
1962 |
28.10.: Umsteigeanlage U-Bahn / Bus
Wandsbek-Markt in Betrieb. |
Begegnung: HOV 6799 (Magirus-Deutz
Saturn II) neben Lübeck 141 (DB O 317) – beide Baujahr 1959 - im Valentinskamp.
1964 |
20.01.: Raucherabteile in den
Schienenverkehrsmitteln der HHA abgeschafft. |
1965 |
30.05.: Umsteigeanlage U+S-Bahn / Bus
Barmbekin Betrieb. 29.11.: Hamburger Verkehrsverbund gegründet.
Gründungsmitglieder: HHA, DB und VHH |
1966 |
30.10.: U-Bahn von Lutterothstraße bis
Hagenbecks Tierpark verlängert. 01.12.: AKN, ANB und EBO treten dem HVV bei. 01.12.: HVV-Gemeinschaftstarif |
1967 |
02.01.: Der erste HVV-Gemeinschaftsfahrplan
tritt in Kraft. Das erste Jahr ist geprägt von weiteren
Streckeneröffnungen im Schnellbahnnetz: U-Bahn: Berliner Tor – Legienstraße
(02.01. bzw. 24.09.1967); S-Bahn: Elbgaustraße – Pinneberg (22.09.1967). 02.01.: Umsteigeanlage U-Bahn / Straßenbahn
Burgstraße in Betrieb. 30.07.: Baubeginn der U-Bahnverlängerung
Ochsenzoll – Garstedt (fertig 1969), dafür Verkürzung der ANB. 01.10.: Beitritt der Deutschen Bundespost mit
zwei Buslinien zum HVV. 17.10.: Baubeginn der City-S-Bahn (Eröffnung
in Abschnitten 1975, 1979 und 1981). |
1968 |
Sept.: Modernisierung des U-Bahn-Wagenparks wird
mit der Inbetriebnahme der ersten DT3 fortgesetzt. |
1970 |
01.01.: Bei der U-Bahn entfällt die
Unterscheidung zwischen „Staatsbahn“ und „HHA“. 01.04.: Bargeldloses Abonnementsverfahren für
Zeitkarten eingeführt. 31.05.:Neustrukturierung des Nachtliniennetzes
(nur noch Busse, keine Straßenbahnen mehr). 26.09.: HADAG-Schiffsverbindung nach Harburg
entfällt. Dez.: Einführung der Ganzflächenwerbung
(„Pop-Werbung“). Zunächst bei der U-Bahn (einmalig), ab 01.04.1971 bei der
Straßenbahn, 1973 beim Bus (anlässlich der IGA `73). |
1971 |
23.05.: Erste Busspur in Hamburg
(versuchsweise Mönckebergstraße) |
1972 |
14.02.: Erste Eilbuslinien (E 62 und E 84)
eingerichtet. 01.10.: PVG wird Verbundgesellschafter im
HVV. |
1973 |
28.08.: Baubeginn der Harburger S-Bahn
(Teileröffnungen 1983 und 1985). 29.09.: EBO-Strecke Barmstedt –Ulzburg – Bad
Oldesloe auf Busbetrieb umgestellt. 30.09.: Raucherabteile bei der elektrischen
S-Bahn entfallen. 01.11.: HVV-Tageskarte eingeführt. |
1974 |
25.05.: Mit der Stilllegung der Straßenbahnlinie
9 verliert der Flughafen Hamburg für über 30 Jahre seine Schienenanbindung. Sept.: Einführung der Zugtelefonie bei der
U-Bahn, zunächst nur zwischen Ohlsdorf und Wandsbek-Markt und mit zehn dafür
hergerichteten DT3-Einheiten. 20.09.: Köhlbrandbrücke eingeweiht. Am
26.12.1974 folgt der Neue Elbtunnel. Beide Bauwerke verbessern den Busverkehr
von Hamburg in die südlich der Elbe gelegenen Stadtteile. |
1975 |
03.03.: Erster Einsatz des für die neue
Harburger Linie gebauten S-Bahnzuges BR 472/473. 25.08.: In Anwesenheit des Bundesministers
für Forschung und Technologie Hans Matthöfer wird der von FFG und
HAMBURG-CONSULT entwickelte Niederflur-Gelenkbus (HHA 1981) vorgestellt. |
1976 |
01.01.: HADAG wird Verbundgesellschafter im
HVV. 10.05.: Vorstellung des bei FFG gebauten
VÖV-Bus II (HHA 1980) als Versuchsfahrzeug für den „Standardlinienbus der
80er Jahre“. Aug.: AKN nimmt den ersten dieselelektrischen
Triebwagen VT2E (vom Design her angelehnt an den U-Bahntyp DT3) in Betrieb. |
1977 |
27.02.: Alster-Touristik-GmbH (ATG) gegründet. 25.09.: Eintritt der Stadtwerke Norderstedt
in das Verbundsystem, VHH fährt im Auftrag der Stadtwerke. |
1978 |
01.10.: Die Abschaffung der Hamburger
Straßenbahn wird mit einem großen Fest begangen. In den nächsten Jahren
beginnt die Diskussion über eine Rückkehr der Straßenbahn in einer modernen
Form als Stadtbahn. Die Volksparteien
SPD und CDU befürworten später auch eine Wiedereinführung – aber nur als
jeweilige Oppositionspartei. 01.11.: Zugbahnfunk bei der S-Bahn |
1979 |
07.04.: Erste Gelenkbusse (DB O 305 G) der
HHA in Hamburg vorgestellt. 03.11.: HVV-Familienkarte eingeführt. |
Der 1989 gebaute Nachbau eines
MAN-Busses von 1903 auf dem Jungfernstieg.
1980 |
28.09.: Bahnsteig 0 im Hauptbahnhof für die
elektrische S-Bahn eröffnet. |
1981 |
01.01.: ANB und EBO gehen in der AKN auf. 01.05.: Fahrradbeförderung bei der U- und
S-Bahn eingeführt. |
1982 |
Dez.: Erste Fahrgastunterstände mit
Leuchtwerbung der Firma GUVE werden aufgestellt. |
1983 |
01.01.: Deutsche Bundespost tritt aus dem HVV
aus, die Kraftverkehr GmbH Stade (KVG) tritt dafür neu ein. 01.01.: Verbundgebiet um Hittfeld erweitert. 29.05.: „HVV-Airport-Express“ als Buslinie 110
zwischen U/S Ohlsdorf und Flughafen eingerichtet. 29.10.: Alsterschiffe verkehren letztmalig
zum HVV-Tarif. |
1985 |
01.06.: Erste Teilstrecke der Niendorfer
U-Bahn (Hagenbecks Tierpark – Niendorf Markt eröffnet. Die Reststrecke bis
Niendorf Nord folgt am 09.03.1991. 29.09.: Umsteigeanlage S-Bahn / Bus Rahlstedt
in Betrieb. 03.12.: Umsteigeanlage U-Bahn / Bus
Niendorf-Markt in Betrieb. |
1987 |
03.02.: Erster SMOG-Alarm in Hamburg. 09.05.: Neue Umsteigeanlage S-Bahn / Bus
Wedel in Betrieb. 31.05.: Bus-Taxi im Linienverkehr auf den
Linien 168 und 240. 26.09.: Umsteigeanlage Bus / Bus Eidelstedter
Platz in Betrieb. |
1988 |
02.06.: 1650 Fahrgastunterstände der Firma
GUVE in Hamburg. |
1989 |
Juli : Nach einer ersten Ausmusterungswelle des
seit 1958 bei der U-Bahn eingesetzten DT 1 werden diese im Hafen
verschrottet. 07.10.: Großer Festumzug „150 Jahre
Stadtverkehr“ durch die Hamburger Innenstadt 12.10.: Erster DT4 (104) im Fahrgasteinsatz. Erste
Vorstellung des DT 4 bereits auf der „IVA 1988“ am 31.05.1988. 09.11.: Mit der Grenzöffnung der DDR erhält
Hamburg sein Hinterland wieder und erlebt einen Besucheransturm von
DDR-Bürgern.Der HVV muss mehrere Linien verstärken. Wie 1961 gelangen wieder
vorübergehend Busse aus Hamburg nach West-Berlin, um als „Solidaritätsbusse“
bei der Bewältigung der erhöhten Verkehrsbedürfnisse in der künftig nicht
mehr geteilten Stadt zu helfen. Bereits von der VHH ausgemusterte Busse
werden zur Begrüßung der DDR-Bürger im Grenzbereich als „Busse der
Bundesregierung“ vermietet. |
HOV 5103 (Magirus-Deutz 170 S 10H,
Baujahr 1971) mit Überführungskennzeichen auf dem Jungfernstieg.
1990 |
07.01.: Nach der Erprobung seit 20.11.1989
führt die HHA die „Flexible Betriebsweise“ auf der U-Bahnlinie 2 zwischen
Niendorf-Markt und Gänsemarkt ein (Haltestelle Christuskirche wegen der
Bahnsteigkrümmung noch ausgenommen). Künftig fertigen sich die Zugfahrer über
Monitor selbst ab, Haltestellenwärter entfallen. Heute gängige Praxis. April: Senatsbeschluss, den Flughafen Hamburg
mit einer S-Bahn ab Ohlsdorf an das Schnellbahnnetz anzubinden. Die Umsetzung
dauert bis 2008. 22.05.: Erster Einsatz von Niederflurbussen
(Buslinie 179 – Wagen 1001 - 1006). Ab Sommerfahrplan 1990: in Teilschritten
Einführung eines garantierten 10-Minuten-Taktes bis 23 Uhr auf Kernbuslinien. 30.09.: U-Bahnverlängerung Merkenstraße –
Mümmelmannsberg in Betrieb. Busbeschleunigungsprogramm für die
Teilstrecken Altona – Osdorf und Wandsbek-Markt – Jenfeld beschlossen.
Umsetzung bis 1994/95. |
1991 |
01.01.: Großkundenabonnement eingeführt. In
der Folgezeit wird in Absprache mit den teilnehmenden Unternehmen das
Verkehrsangebot gezielt verbessert. 26.08.: Einsatz von 13 neuen (weiterentwickelten)
Niederflurbussen (Wagen 1011 – 1023) auf den HHA-Linien 145 und 179. 09.09.: Baubeginn der Norderstedter U-Bahn,
1996 fertig. 29.09.: Pilotprojekt „abendliche
Haustürbedienung“ auf der Linie 167. 1992 ausgeweitet. |
1992 |
06.08.: Erster Niederflur-Gelenkbus
(Mercedes-Benz O 405 GN) für Hamburg vorgestellt. 15.12.: „Halten auf Wunsch zwischen den
Haltestellen“ – Versuch in den Vier- und Marschlanden. Ab 1994 Regelangebot
auf ausgewählten Buslinien. 1996 nochmals erweitert. |
1993 |
AKN beschafft 18 neue Doppeltriebwagen des
Typs VTA, um so die letztenUerdinger und MAN-Schienenbusse auf den Linien A2
(früher ANB) und A3 (früher EBO) zu ersetzen. |
1994 |
25.09.: Elektrische S-Bahn Bergedorf –
Aumühle wegen Ausbaus der Bahnstrecke Hamburg-Berlin vorübergehend
stillgelegt. Dieselzüge mit einem eingeschränkten Angebot als Ersatz.
Zwischen Bergedorf und Reinbek Busangebot der VHH verstärkt. Ab 01.06.1997
wieder elektrischer Betrieb bis Reinbek, 2002 bis Aumühle. |
1996 |
01.01.: Übergang der Zuständigkeit für den
ÖPNV auf die Gebietskörperschaften. Die HVV GmbH wird von den Ländern Hamburg
und Schleswig-Holstein sowie vier Landkreisen gegründet. Die neue GmbH
übernimmt im Laufe des Jahres die Aufgaben des bisherigen HVV, z.T.
Rückverlagerung von Leistungen auf die Verkehrsunternehmen. 17.06.: Richtfest für das neue
Betriebszentrum der AKN in Kaltenkirchen. 28.09.: Verlängerung der U-Bahnlinie 1 nach
Norderstedt-Mitte. |
1997 |
Neue Baureihe 474 bei der S-Bahn Hamburg.
Zahlreiche Mängel an den Fahrzeugen führen zu einem zeitweiligenLieferstopp
und zu Nacharbeiten durch das Herstellerkonsortium. 27.11.: Als „Bus des 21.Jahrhunderts“ wird
der „Citaro“ von EvoBusder Presse vorgestellt. Die ersten beiden, 1997/98an
die HOCHBAHN ausgelieferten Serien erweisen sich als technisch nicht
ausgereift und werden bis 2004 kostenlos ausgetauscht. |
1998 |
Mai: Neues Corporate Design für den HVV. |
1999 |
Februar: Auf den Buslinien zum Flughafen setzt
die HHA-Tochter Jasper neue Citaro-Busse ein, die einen erhöhten Komfort für
die Fahrgäste bieten. März: Neue Schnellbuslinie 52 zwischen Bf.
Altona und Flughafen mit Bussen der Firma Jasper. |
Der Fahrzeugkonvoi biegt in den
Steintorwall ein, an der Spitze HOV 6500 (Daimler-Benz O 319 D, Baujahr 1965).
2000 |
Nov.: Die zuschlagspflichtige 1. Wagenklasse
entfällt bei der elektrischen S-Bahn. |
2001 |
10.06.: Neuordnung des Busnetzes – Einführung
von 22 MetroBuslinien, die großräumige
Verbindungen mit einem werktäglichen 10-Minuten-Mindesttakt bis 21 Uhr
anbieten. |
2002 |
15.12.: HVV-Verbundraum nach Norden
erweitert. Die Landkreise Pinneberg, Bad Segeberg, Stormarn und Lauenburg
gehören nun vollständig zum Verkehrsgebiet des HVV. Der Kreis der
Verbundverkehrsunternehmen erhöht sich von 11 auf 26. |
2003 |
Automatische Zählsysteme (AFZS) erfassen die
Ein- und Aussteiger eines Verkehrsmittels. AFZS-Zähldaten finden nun
Verwendung bei der Einnahmenaufteilung für die U-Bahn, S-Bahn, die AKN, die
NBE und die Fähren. Dem
Grundsatzbeschluss zur Einführung eines automatischen Zählsystems von 1998
folgten mehrjährige Erprobungen bei den Verbundpartnern. 15.09.: Erste Brennstoffzellenbusse (Wagen
2371 – 2373) in Betrieb. |
2004 |
19.01.: Niederflur-Doppelgelenkbus (Wagen
7400) in einem knapp einjährigen Probebetrieb auf der MetroBuslinie 5 im
Einsatz. Der Van Hool AGG 300 verließ danach Hamburg wieder. Die HOCHBAHN
beschaffte 2005 und 2007 insgesamt 25 Doppelgelenkbusse. Der Probewagen
kehrte später als Wagen 8400 nach Hamburg zurück. 11.12.: Der planmäßige Einsatz von DT 2-Zügen
(seit 1962) bei der U-Bahn endet. Die als Reserve verbleibenden 15
DT2.5-Einheiten sind auch 2014 noch im Einsatz. 12.12.: HVV-Verbundraum nach Süden erweitert.
Die Landkreise Harburg, Lüneburg und Stade gehören nun vollständig zum
Verkehrsgebiet des HVV. 38 Verbundverkehrsunternehmen in der HVV GmbH. 17.12.: Erweiterter Nachtverkehr in Hamburg an Wochenenden und
gesetzlichen Feiertagen. |
2007 |
09.12.: Der Einsatz von Zweisystemzügen bei
der S-Bahn ermöglicht die Verlängerung der S-Bahnlinie 3 von Neugraben nach
Stade. 10.12.: 5-Minuten-Takt auf allen U-Bahnlinien
werktags verlängert bis 21 Uhr. |
2008 |
17.04.: Im Koalitionsvertrag von CDU und GAL wird
der Bau des Stadtbahnnetzes auf Grundlage des 2001 bis zur
Planfeststellungsreife entwickelten Netzes vereinbart. Nach Bruch der
Koalition im Herbst 2010 erklärt der Erste Bürgermeister (CDU) die Planungen
für beendet. 11.12.: S-Bahnlinie 1 erhält eine
Stichstrecke von Ohlsdorf – ohne Zwischenhalt – zum Flughafen Hamburg.
Künftig werden die Züge der Linie S1 in Ohlsdorf geflügelt. Buslinie 110
(„Airport-Express“) eingestellt. |
2009 |
29.6.: Die östlichen Streckenabschnitte der
U-Bahnlinien 2 und 3 werden getauscht. Der aus der Anfangszeit der Hochbahn
bekannte Ringbetrieb kehrt ganztägig zurück. Die unterirdische
Verzweigungsanlage bei der Haltestelle Berliner Tor musste zuvor seit Januar
2006 aufwendig umgebaut werden. |
Der letzte Hamburger Straßenbahnfahrer,
Edmund Spies, ließ es sich nicht nehmen, den Straßenbahntriebwagen 3642 (V6E,
Falkenried, Baujahr 1952) auf dem Tieflader durch die Mönckebergstraße zu
begleiten.
2010 |
04.03.: Das erste neue U-Bahnfahrzeug vom Typ
DT5 wird in Salzgitter beim Herstellerkonsortium Alstom / Bombardier der
Öffentlichkeit vorgestellt. |
2011 |
Der neue SPD-geführte Senat beschließt ein
Busbeschleunigungsprogramm, um die Leistungsfähigkeit einzelner sehr stark
nachgefragter Buslinien in Hamburg zu steigern, keine Stadtbahn für Hamburg.
Hinzu kommen Planungen, weitere Buslinien auf Gelenkbusbetrieb umzustellen. 01.09.: Das Konsumieren von alkoholischen
Getränken ist künftig in den HVV-Verkehrsmitteln und auf den Betriebsanlagen
der Schnellbahnen untersagt. |
2012 |
28.01.: Vorstellung des neuen U-Bahnzuges DT
5 (306) in Hamburg. Es schließt sich eine längere Erprobungszeit an. Erste
Fahrgastfahrten am 06.11.2012. 2014 erhält der DT 5 seine Typzulassung durch
die zuständige Aufsichtsbehörde. 05.03.: Für viele Hamburger zunächst
ungewohnt, heißt es nun im gesamten HVV-Gebiet ausschließlich vorne beim
Busfahrer einsteigen und die gültige Fahrkarte vorzeigen. Die Metrobuslinien
4, 5 und 6 sind davon zeitweise ausgenommen. Im Raum Bergedorf und Harburg
galt diese Regelung versuchsweise bereits seit März 2011. 28.11.: Nach fünf Jahren Bauzeit Eröffnung
der neuen U-Bahnlinie 4. Von Billstedt kommend fährt die U4 ab der
Haltestelle Jungfernstieg über die Neubaustrecke zum vorläufigen Endpunkt
HafenCity Universität. |
2013 |
28.06.: Vorgaben der EU verpflichten
Gebietskörperschaften, Verkehrsnetze europaweit auszuschreiben. Für das
Hamburger Gleichstrom-S-Bahnnetz erhält die S-Bahn Hamburg GmbH erneut den
Zuschlag, um zwischen 2018 und 2033 mit einem modernisierten Wagenpark den
S-Bahnbetrieb durchzuführen. |
2014 |
17.02.: Neues Abfertigungsverfahren bei der
Hamburger U-Bahn. Die Ansage „Zurückbleiben bitte“ entfällt im Regelfall. |
Die meisten Fahrzeuge des HOV
sind auch heute nicht ständig für den Verkehr zugelassen. Um diese vom
Betriebshof zu Veranstaltungsorten zu bringen oder um an Fahrzeugparaden
teilzunehmen, konnten bisher Kurzzeitkennzeichen (früher rote
Überführungskennzeichen) verwendet werden. Eine überraschende Änderung der „Fahrzeug-Zulassungsverordnung“ schränkt künftig die Nutzung solcher
Kurzzeitkennzeichen ab 01.01.2015 ein, so dass eine Verwendung für die
genannten Zwecke nicht mehr möglich sein wird. Künftig benötigt man für die
Fünf-Tage-Zulassung einen TÜV-Bericht über die Hauptuntersuchung und bei
Omnibussen noch über die Sonderprüfung. Das betrifft nicht nur den HOV, sondern
eine Vielzahl von Personen, die ihre „historischen Schätzchen“ mal für kurze
Zeit auf die Straße bringen möchten. Ob das der Verordnungsgeber bedacht hat?
Text: Lutz Achilles / HOV